Kein gutes (Gesprächs-)Klima: Stadt antwortet nicht

Wie einige von euch vielleicht gelesen haben, wurde vor kurzem in den Medien eine Pressemeldung der Initiative veröffentlicht.

Anlass unseres Briefes war folgender Sachverhalt: Kreistag berät über Klimaschutzkonzept

Unser Brief an die Stadt Freudenberg lautete wie folgt:

Geplantes „GIB Wilhelmshöhe-Nord“ in der Stadt Freudenberg

Interkommunaler Handlungsplan Klimaschutz Siegen-Wittgenstein

Sehr geehrte Frau Bürgermeisterin Reschke,

den Medien konnten wir entnehmen, wie stark Sie sich persönlich und zugleich für die Stadt Freudenberg in die Beratungen für den Handlungsplan Klimaschutz im Kreis Siegen-Wittgenstein einbringen. Die Städte und Gemeinden, so war zu lesen, sähen die größten Herausforderungen in der Sensibilisierung für Klimaschutz und Klimaanpassung. Kommunaler Klimaschutz solle im Kontext eines integrierten Nachhaltigkeitsmanagementsystems bearbeitet werden, regionale Wirtschaftsförderung müsse im Einklang mit Klima- und Ressourcenschutz stehen.

Als Initiative für den Erhalt des Ischeroth haben wir diese Festlegungen mit Interesse verfolgt, denn der geographisch gegliederten Landschaft kommt eine maßgebliche lokalklimatische Bedeutung zu. Insofern sind siedlungsbedingte nachteilige Klimaveränderungen zu verhindern, um die positiven klimatischen Effekte für die regionale Wirkung zu erhalten.

Ihr ausdrücklicher Hinweis auf den Klimaschutz bestärkt uns darin, den naturräumlichen Schutz der weithin sichtbaren Bergkuppe Ischeroth in Freudenberg mit seinen klimatologisch-positiven Wirkungen für die umliegenden Orte und Schutzbereiche nachhaltig einzufordern.

Für uns ist nun von großer Bedeutung, ob Sie Ihren Erkenntnissen nun auch die notwendigen Schritte folgen lassen. Konkret bitten wir deshalb um die Auskunft, ob die in der Bürgerversammlung am 24. Januar 2018 vorgestellte favorisierte Planvariante „Geplantes Gewerbegebiet Wilhelmshöhe-Nord“ folgerichtig eingestellt wird.

Wie planen Sie die weiteren Verfahrensschritte, von welchen zeitlichen Abläufen und Befassungen in den politischen Gremien der Stadt Freudenberg gehen Sie aus und welche planungstechnischen Erkenntnisse haben sich in den letzten Monaten ergeben?

Wir freuen uns auf eine zeitnahe Beantwortung, für die wir jetzt schon sehr herzlich danken.

Mit freundlichen Grüßen

 

Das Klimaschutzkonzept und die Tatsache, dass auch nach sechs Wochen immer noch keine Antwort seitens der Stadt Freudenberg die Initiative erreichte, brachte uns zu folgender Pressemeldung:

Kein gutes (Gesprächs-)Klima: Stadt antwortet nicht

Für das wichtige Thema gab’s sogar einen Fototermin mit dem Landrat. Es ging um den Interkommunalen Klimaschutz, zu dem sich Freudenbergs Bürgermeisterin mit auf das Bild gesellte. Und die Bühler Initiative zum Erhalt des Ischeroth wollte sie dafür sogar loben.

So hieß es in einem Schreiben vom 14. September 2018 , das die Initiative an die Rathaus-Chefin am Mórer-Platz schickte: „In den Medien konnten wir entnehmen, wie stark Sie sich persönlich und zugleich für die Stadt Freudenberg in die Beratungen für den Handlungsplan Klimaschutz im Kreis Siegen-Wittgenstein einbringen. Die Städte und Gemeinden, so war zu lesen, sähen die größten Herausforderungen in der Sensibilisierung für Klimaschutz und Klimaanpassung. Kommunaler Klimaschutz solle im Kontext eines integrierten Nachhaltigkeitsmanagementsystems bearbeitet werden, regionale Wirtschaftsförderung müsse im Einklang mit Klima- und Ressourcenschutz stehen.“

Weiter schrieb die Initiative: „Ihr ausdrücklicher Hinweis auf den Klimaschutz bestärkt uns darin, den naturräumlichen Schutz der weithin sichtbaren Bergkuppe Ischeroth in Freudenberg mit seinen klimatologisch-positiven Wirkungen für die umliegenden Orte und Schutzbereiche nachhaltig einzufordern.“

Dem folgte die Frage: „Für uns ist nun von großer Bedeutung, ob Sie Ihren Erkenntnissen nun auch die notwendigen Schritte folgen lassen. Konkret bitten wir deshalb um die Auskunft, ob die in der Bürgerversammlung am 24. Januar 2018 vorgestellte favorisierte Planvariante „Geplantes Gewerbegebiet Wilhelmshöhe- Nord“ nun folgerichtig eingestellt wird.“

Nun schein es zumindest um das Gesprächs-Klima in Freudenberg nicht zum Besten zu stehen. Denn die Initiative wartet bereits seit sechs Wochen auf eine Antwort. Ortsheimatpfleger Rolf Kolb: „Wir haben noch nicht einmal eine Eingangsbestätigung bekommen und deshalb jetzt nachgehakt.“ „Wir wollen schon wissen, ob den propagierten Forderungen jetzt auch tatsächliches Handeln folgt,“ bringt es Thomas Löw auf den Punkt.

Apropos Klima und Ischeroth: „Klima bedeutet ja mehr als Wetter,“ erklärt Landwirt und Ortsvorsteher Friedhelm Höfer. „Dass sich mit dem Wetter was tut, haben wir ja in diesem so trockenen Sommer erlebt.“ Wetter beschreibe einen aktuellen Zustand. Unter Klima verstehe man das Zusammenspiel vieler Komponenten über eine lange Zeit. Zu diesen Gegebenheiten gehörten auch die klimatischen Effekte, die sich aus Landschaft, der Bodenbeschaffenheit und dem Bewuchs ergäben.

Die Hochflächen des Ischeroth, so sagten Experten, seien angesichts ihrer Vegetationsdecke als Frischluftentstehungsgebiete anzusehen. Sie trügen signifikant zur notwendigen Durchlüftung der Tallagen bei. Die vorhandenen Grünzüge in diesem schützenswerten Außenbereich verbesserten maßgeblich so die stadtklimatischen- und lufthygienischen Verhältnisse zu den Siedlungsbereichen hin.

Rolf Kolb erinnert an das einzigartige Landschaftsbild des Ischeroth. „Wenn es wirklich um einen verantwortungsvollen Umgang mit den natürlichen Ressourcen geht, darf dieser imposante und weithin sichtbare Bergrücken nicht für ein Industriegebiet zerstört werden, das jegliche Maßstäblichkeit und Einfügung in die Natur vermissen lässt.“

 

In der Siegener Zeitung wurde unsere Pressemeldung wie folgt umgesetzt:

 

 

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